Geschichte des „Jugendtreffs“ in Büchold – Teil 2 – Entstehung des JUZ

Als Oberlehrer Isidor Schmitt und Gattin im Juli 1994 verstarben, wurde die ehemalige Lehrerwohnung in der alten Schule frei und auf Antrag der Bücholder Jugendlichen von der Stadt Arnstein zum Ausbau eines Jugendzentrums zur Verfügung gestellt.

Voraussetzungen waren:

  • Bildung einer Vorstandschaft
  • Ausbau aus eigener Kraft
  • Feste Öffnungs- und Schließzeiten mit Ruhetagen
  • Fester Ordnungsdienst

Im Februar 1995 begannen die Jugendlichen mit den Arbeiten:

Wände, Decken und Füßböden wurden ausgebessert, Mauern wurden versetzt und im ehemaligen Bad wurden neue Toiletten installiert; dabei beteiligt sich die Stadt Arnstein mit über 15000 DM an den Materialkosten, und viele Eltern der Jugendlichen – auch Großväter – halfen bei der Renovierung mit.

Der Bücholder Vereinsring, an der Spitze Vorsitzender Fritz Suckfüll, halfen beim Bau der Toiletten, und auch finanziell wurde den Jugendlichen kräftig unter die Arme gegriffen, da die WC-Anlagen auch den Vereinen bei ihren Festen am Schulplatz zur Verfügung stehen sollen. Am Samstag, dem 12. August 1995, war es schließlich soweit, dass die Einweihung des Jugendzentrums gefeiert werden konnte. Bürgermeister Roland Metz übergab die Begegnungsstätte den Bücholder Jugendlichen, und die gesamte Bevölkerung feierte kräftig mit. Die umgebauten Räume des „offenen Jugendtreffs“ wirkten einladend und gemütlich. Hier konnte sich die Jugend im Alter von 15 bis 20 Jahren täglich bis Mitternacht zusammenfinden.

Der Barraum im Juz

Auch die 12- bis 14jährigen hatten sich rechtzeitig einen Raum (vorderes Zimmer) gesichert und richteten sich diesen mit Hilfe ihrer Eltern ein. Der Raum hatte einen separaten Eingang und war vom Zentrum der Älteren getrennt. Auch für sie war es wichtig, sich an einem zentralen Ort mit Gleichaltrigen treffen zu können. Dort waren die Cliquen schon nachmittags nach den Hausaufgaben, hörten Musik und quatschten sich aus. Beaufsichtigt sollten sie ab und zu von ihren Eltern werden.

Das JUZ Büchold hielt nicht nur seine regelmäßigen Plattenpartys ab, sondern war auch für die Allgemeinheit da. Denn an Wahlsonntagen – das Wahllokal war damals im Obergeschoß – veranstalteten sie in ihren Räumen eine gemütliche Kaffeebar und luden die Wähler zu Kaffee und Kuchen ein. Alljährlich gab es eine Silversterparty, und es wurden zahlreiche Geburtstage gefeiert. Vom wechselnden Bardienst wurden sowohl Anwesende bedient als auch wöchentlich die dazugehörigen Räume, Gang und WCs gesäubert. Auftretende Probleme und Meinungsverschiedenheiten wurden, wie auch in anderen Vereinen, ausdiskutiert und mit Hilfe des Stadtrates Fritz Suckfüll, der sich für die Jugend stark engagierte, hervorragend gemeistert. Für einige der damals 25 Mitglieder ist das JUZ schon fast zur „zweiten Heimat“ geworden.